12. April 2012

Es gibt einen Rekord zu vermelden: Mit diesem Blog-Eintrag geht zugleich der längste Text zu einem Erinnerungsort online: Sebastian Kneipp. Dahinter steckt zunächst eine besonders gut informierte Autorin, die sich mit Kneipp im Rahmen ihrer Magisterarbeit beschäftigt hat. Aber es ist auch das Resultat einer schleichenden Expansion der Textlängen im Laufe dieses Projekts. Ganz am Anfang hatten wir noch an betont konzise Texte gedacht – man schaue auf den ersten Erinnerungsort, der online ging, das Waldsterben.

Tja, die ideale Länge. Unsere Texte sind gemessen an den Konventionen der Forschung eigentlich verdammt kurz: Auch Kneipp schafft es jetzt allenfalls auf die Länge eines kurzen Zeitschriftenaufsatzes. Andererseits wollten wir die Website ja gerade nicht aus "Buch im Internet" behandeln, sondern die spezifischen Möglichkeiten des Mediums nutzen. Und ein Drang zur Kürze hat zweifellos etwas Heilsames. Niemandem ist mit langatmigen Ausführungen geholfen, dass man Dinge so und auch anders sehen könnte.

Ein wenig Angst treibt uns wohl auch vor dem ungeduldigen Internet-Leser, der lange Texte mal so eben durchscrollt. Aber vielleicht unterschätzen wir ja unsere Leser? Die Digitalen Erinnerungsorte sind zweifellos ein Projekt für Menschen, die gerne auch etwas mehr lesen – einen Preis für spektakuläres Design oder außergewöhnliche digitale Effekte werden wir ganz gewiss nie bekommen. Aber wo zieht man da die Grenze?

Fürs Erste einmal hier: Länger als bei Kneipp soll es nun wirklich nicht mehr werden. Aber das wird vielleicht nicht das letzte Wort bleiben.